Meine Erfahrung mit dem Persönlichkeits-Test auf Basis der “Big FIVE for life”

Im Sommer 2021 kam ich in meiner Arbeit als Coach zum ersten Mal mit dem Persönlichkeitstest “LPP – LINC PERSONALTIY PROFILER” in Berührung. Ich muss gestehen, ich war von Beginn an gefesselt und begeistert. Die Grundlage für diesen  Persönlichkeits-Test sind die “Big FIVE”: Fünf weitgehend unabhängige Faktoren, die die Persönlichkeit eines Menschen umfassend beschreiben. Die Entwicklung der Big FIVE begann in den 1930er Jahren. Seither wird das profunde Persönlichkeits-Modell stetig weiterentwickelt. In den letzten 20 Jahren hat sich der Big Five-Ansatz international als universelles Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung durchgesetzt und ist so gut erforscht und bestätigt wie kaum ein anderes Modell in der Psychologie (Anwendung in über 3.000 wissenschaftlichen Studien).

Gerne werden im Coaching auch verschiedene Typentests verwendet, bei denen versucht wird, Menschen in Stereotypen zu clustern. Diese teils eindimensionale Vorstellungen von Persönlichkeit erzeugen ein Denken in Schubladen und Vorurteilen und suggerieren, dass sich Menschen in wenige Urtypen einteilen ließen. Nicht selten werden dabei falsche Vorstellungen der Persönlichkeit vermittelt.

Profunde Tipps und individuelle Hilfestellungen im Coaching

Mit dem Big Five Modell ist es dagegen gelungen, die Auswertung der Persönlichkeit nicht nur bildhaft und verständlich darzustellen, sondern auch jede Menge profunder Tipps und individuelle Hilfestellungen für die wichtigsten Handlungsfelder aufzuzeigen. Wie wirke ich auf Menschen? Wie gehe ich mit Menschen um, die eine andere Ausprägung haben als ich? Wie kann ich meine Charaktereigenschaften, Motive und Kompetenzen am besten für mich nutzen? Und genau hier beginnt der eigentliche Nutzen im Coaching: Um seine Persönlichkeit zu optimieren, braucht es ein Bewusstsein darüber, wo man gerade in seinem Leben steht und warum man auf bestimmte Situationen oft ungewollt reagiert.

Auf Basis der Ergebnisse des profunden Persönlichkeitstests (hier geht’s zum kostenlosen Erstgespräch) habe ich als Coach eine solide Grundlage, um ganz gezielt und individuelle auf die Ausprägungen in den einzelnen Facetten der Persönlichkeit einzugehen. Beispiel: Wie bewusst ist Dir die Ausprägung in dieser Facette deiner Persönlichkeit? In welcher Situation konntest Du sie bereits erfolgreich anwenden? An welcher Stelle fühlst Du Dich blockiert?

Im Coaching kann nun sehr gut herausgearbeitet werden, welche Motivation meinen Coachee tatsächlich begleitet. Die Motive geben die Richtung der gewünschten Entwicklung vor. Also „Was möchte er/sie tun und warum möchte er/sie es tun?“ Die Charaktereigenschaften sind dafür verantwortlich, wie er diese Position ausfüllt. Sie beschreiben seinen Arbeitsstil, Kommunikationsstil oder Konfliktstil. Und schließlich kann man über die ausgearbeiteten Kompetenzen sehr gut erkennen „Wie gut?“, also wie kompetent der Mensch das tut, was er tut. Aufbauend auf diesen Grundlagen können vertiefende Focus-Themen (zum Beispiel zu “Partnerschaft”, “Teamfähigkeit”, “Leadership”) bearbeitet und auch die “zentrale Sinnstiftung” im Leben des Coachees gemeinsam ermittelt werden.

Big FIVE for Life als Basis für Kollaboration und Leadership

Besonders in der Persönlichkeitsentwicklung und Entwicklung der Führungsqualität, und ebenso als Instrument zur Teamentwicklung ist der Big Five Test sehr wertvoll. So kann man zum Beispiel Persönlichkeitsstile im Team erkennen und die Zusammenarbeit mittels der Testergebnisse optimieren.

Jedoch sollte Eines immer bewusst sein: Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass im Coaching eine neue Persönlichkeit geformt wird. Persönlichkeit entwickelt sich über Jahre und ist relativ stabil durch einen lebenslangen Sozialisierungsprozess. Im Kern geht es darum, die eigene Persönlichkeit besser zu verstehen und intensiv kennen zu lernen, um dabei Bereiche zu identifizieren und entsprechende Verhaltensweisen zu optimieren durch ein besseres Bewusstsein im Umgang mit sich selbst und anderen.

Autor: Thomas Brandl

 

Sprache und Kollaboration

„Am Anfang war das Wort“ – Sie kennen alle die biblische Aussage, und doch wird Sprache meist nebensächlich als notwendiges Beiwerk verwendet. Wir reden häufig einfach mal darüber, ohne uns der Aussage, der Bedeutung des Gesagten wirklich bewusst zu sein.

Die gute Nachricht: Mit der Sprache, mit den W-orten können wir uns orten.
Sprache macht mächtig oder schmächtig – uns selbst und andere! Unsere Worte entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Sprache schafft Wirklichkeit! Mittels Begriffen können wir be-greifen, und unsere Ideen werden somit auch für andere greifbar.

Menschen, die das Sagen haben, wissen um die Macht der Bilder hinter den Worten; mit ihnen laden wir andere Menschen ein oder aus, stabilisieren unseren Erfolg oder unseren Misserfolg.

Wie können wir nun diese Kraft in unserem Alltag nutzen?

Die Möglichkeit von Sprache ist uns Menschen als hilfreiches Werkzeug gegeben. Mit Sprache geben wir. Geben setzt voraus, dass wir uns öffnen, so können wir uns mitteilen, mit-teilen, also mit anderen teilen und dadurch wachsen. Wenn wir Sprache aufschließen, wird sie zur Grundlage für eine gut aufgehende Saat.

Als Beispiel:

Der Volksmund sagt „aller Anfang ist schwer“. Bevor wir beginnen, braucht es eine besondere Kraft. Diese entsteht, indem wir uns sammeln, uns praktisch selbst einfangen. Sorgen dienen als Energiefresser und solange ich mit Sorge beschäftigt bin, fehlt mir die Zeit für verantwortliches Tun. Alleine das Wort Vorsorge bedingt, dass danach die Hauptsorge kommt und wir damit längst noch nicht ausgesorgt haben. Es schließt sich der Sorgenkreislauf.

Angenehmes wirkt für uns angenehm, weil wir es angenommen haben, und –das Unangenehme, das, was wir selbst nicht verdauen können, geben wir weiter, wie eine heiße Kartoffel.

Wer hingegen Möglichkeiten sieht, beginnt wieder in sich zu ruhen. Sie geben Raum und dehnen sich aus, denn sie kommen von mögen, also von Liebe.

Lernen wir uns also wieder zu er-innern, wieder Teil eines Ganzen zu sein. Schöpfen wir doch aus unserem Einsatz, vielleicht braucht der wirksamste Einsatz auch nicht vieler Worte, sondern nur “Ein-Satz”.

Wer sich dagegen rechtfertigt, ist bald recht fertig, wer sich beschwert, macht sich schwer. Dem gegenüber ist Reflektieren ein Handwerkszeug der Heilung und Selbsterkenntnis. Wir heilen uns gegenseitig , die Sehnsucht von “I like you” wird zum “I am like you” und hilft uns, den roten Lebensfaden wieder zu finden, der alles verbindet.

Praxistipps:

  • Spielen Sie mit den Worten , erkennen Sie den Zauber darin (z.B. im Wort „erinnern“ steckt er-innern, d.h. erinnern findet im Inneren statt.) Wählen wir die Worte statt uns zu verwählen und erkennen wir die Resonanz in den Worten.
  • Lassen Sie Positives durch einfache positive Worte entstehen, z.B. statt „Aktion Sorgenkind“ besser „Aktion Mensch“; statt „Krisensitzung“ besser „Lösungstango“.
  • Visum ins Leben: Holen Sie Ihre Träume vom Leben wieder hervor und setzen Sie Liebe und Begeisterung als Kraftquellen ein. Ihre größte Ressource, also zurück zur Quelle (und eine Quelle ist zum Sprudeln da) sind Sie selbst.

Zum Stöbern ein paar Buchtipps:

  • Joachim Schaffer Suchomel „Du bist was Du sagst“, MVG Verlag
  • Vera F. Birkenbihl: „Positives Denken von A bis Z“, mvg Verlag
  • Louis Cauffman: „Lösungstango“, Carl-Auer-Verlag

Ich wünsche Ihnen wunderbare Schlüssel-Momente.

Autor: Mag. Norbert Withalm